Hier stelle ich einige Materialien vor, die ich zum Aquarellieren verwende oder empfehlenswert finde.
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Gutes Material ist meiner Meinung nach ein wichtiger Ausgangspunkt. Mit minderwertigem Material lässt sich in der Regel kein gutes Ergebnis erzielen. Kaufen Sie auch als Anfänger gute Utensilien und stocken Sie zu professionellem Material auf, wenn Sie merken, dass Sie Spaß am Aquarellieren haben und dabei bleiben wollen.
Die Links führen zu Websiten, auf denen Sie die entsprechenden Produkte anschauen und wenn Sie mögen, auch gleich kaufen können. Sie dienen aber nur als Anregung. Vieles können Sie auch im lokalen Fachhandel erwerben. Ich kaufe zum Beispiel gern in Greifswald im Papierhaus Hartmann ein.
Pinsel
Es gibt Pinsel aus Naturhaar und synthetische Pinsel, wobei Naturhaarpinsel am teuersten sind. Achten Sie beim Einkauf darauf, auf jeden Fall für Aquarell geeignete Pinsel zu erwerben. Nach dem Malen empfiehlt es sich, die Pinsel mit Pinselseife und kaltem Wasser auszuwaschen.
- Fehhaarpinsel (Petit Gris): Zumeist aus sibirischem Eichhörnchenhaar. Sind sehr weich und biegsam, halten sehr viel Wasser und haben eine feine Spitze zum Malen von Details.
- Kolinsky-Rotmarder-Pinsel: Zumeist aus sibirischen Winterschweifen männlicher Wiesel. Sind sehr haltbar und elastisch, die Pinselspitze biegt sich nach dem Malen in die ursprüngliche Form zurück.
- synthetische Pinsel: Eine tolle und noch dazu tierfreundliche Alternative zu Rotmarder- und Fehhaar-Pinseln sind die Casaneo Pinsel von da Vinci, die die Eigenschaften von Naturhaarpinseln sehr gut imitieren.
- Ich verwende außerdem Pinsel der Cosmotop-Spin Serie 5580 von da Vinci, diese sind recht gut verarbeitet und haben sehr weiche, federnde Haare und auch bei größeren Pinseln eignet sich die feine Spitze zum Malen von Details. Allerdings malen sich die Spitzen recht schnell ab.
Es gibt auch sehr günstige Pinsel der Marke Goldline, die ich verwende und mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Die gibt es zum Beispiel im Hobby- und Bastelladen in Greifswald.
Ich verwende zum überwiegenden Teil Rundpinsel, für größere Flächen (z.B. Hintergründe) und rechteckige Formen (z.B. Häuser) lohnt sich außerdem die Anschaffung eines Flachpinsels.
Papier
Beim Aquarellpapier ist die Qualität sehr wichtig, um die typischen Aquarelltechniken, die die Verwendung von viel Wasser beinhalten, anwenden zu können. Kaufen Sie am besten säurefreies Papier mit einem Gewicht von mindestens 300g/m².
Die verschiedenen Papierarten unterscheiden sich des Weiteren hinsichtlich ihrer Oberflächenstruktur:
- heiß gepresst (satiniert): Hat eine sehr glatte Oberfläche, vor allem gut für detaillreiche Arbeiten mit weniger Wasser.
- kalt gepresst (matt): Ist etwas mehr strukturiert als heiß gepresstes Papier, gutes Allround-Papier, das sich sowohl für naß-in-naß-Malerei als auch für feinere Details eignet.
- rau: Sehr grobes Papier, eignet sich gut für Strukturtechniken.
Ich verwende hauptsächlich die Blöcke „Britannia matt“ und „Carnet de voyage“ (welches ein sehr schönes panoramartiges Format hat und sich hervorragend für Plein-Air Arbeiten eignet) von Hahnemühle. Für Anfänger auch sehr empfehlenswert ist der „Mixed Media“ Universalblock von Hahnemühle, da man mit diesem auch gleich andere Maltechniken ausprobieren kann. Hier einige Bilder der unterschiedlichen Papieroberflächen und wie sie auf den Farbauftrag reagieren:
Farben
Viele Farbhersteller bieten mindestens zwei unterschiedliche Qualitätsstufen an: Studienqualität und Künstlerqualität. Für den Einstieg reicht es, ein Set von zehn bis zwölf Grundfarben in Studienqualität zu kaufen, da die Künstlerfarben oft doppelt so teuer sind.
Es gibt beide Qualitätsstufen sowohl in Tuben als auch in Näpfen. Auf der Palette eingetrocknete Farben können durch Wasser immer wieder vermalbar gemacht werden.
- Tubenfarben: sind zähflüssig und schützen die Pinselhaare gegen Brüche, da sie nicht erst aufgeweicht werden müssen. Sind sehr ergiebig.
- Farben in Näpfen: Sind hart und verschleißen den Pinsel schneller. Eignen sich gut als kleines Set für Plein-Air-Arbeiten.
Ich verwende Tuben- und Napffarben von
- Winsor & Newton in Studienqualität (Cotman-Serie ) und in Künstlerqualität (Professional-Serie)
- Schmincke in Künstlerqualität (Horadam-Serie ).
Gute Erfahrungen habe ich darüber hinaus mit den Tubenfarben von White Nights gemacht.
Für den Anfang reicht es, sich ein Set von elf bis zwölf Grundfarben zuzulegen. Am besten je eine warme und eine kalte Variante von Gelb, Rot, Grün, Blau, sowie einige Brauntöne. In der obigen Übersicht habe ich für Sie Winsor&Newton Cotman und Schmincke Horadam Grundtöne zusammengestellt, außerdem typische Farbbezeichnungen von anderen Herstellern, nach denen Sie Ausschau halten können, wenn Sie Ihr Set selbst gestalten wollen.
Weitere Materialien
Für erste Entwurfsskizzen und die Aufzeichnung Ihres Motivs benötigen Sie Zeichenutensilien, ich empfehle einen Bleistift Härtegrad F für Aufzeichnungen, die später nicht mehr sonderlich sichtbar sein sollen und einen weichen Bleistift (2B), wenn Sie eher leichte Farblasuren über eine sehr dominante Bleistiftzeichnung legen wollen. Dazu noch einen Radiergummi, einen Radierstift, der wie ein Bleistift angespitzt werden kann und einen Knetgummi, den Sie je nach Bedarf verformen können.
Ich empfehle Ihnen außerdem die Anschaffung eines kleinen Naturschwamms, den Sie vor dem Malen anfeuchten und dazu verwenden können, überschüssige Farbe oder Wasser aus Ihrem Pinsel zu streichen.
Als Palette für Ihre Tubenfarben können Sie einen einfachen weißen Dessertteller verwenden, auf die Sie jeweils einen kleinen Klecks der Farben rings um den Tellerrand aufbringen (siehe Bild).
Um zu testen, ob die auf der Palette angemischte Farbe wirklich dem Farbton entspricht, den Sie auf Ihrem Bild haben wollen oder zum Ausprobieren, wie zwei bestimmte Farben ineinanderlaufen, halten Sie am besten immer etwas „Schmierpapier“ bereit. Dafür reicht ein eher preisgünstiges Aquarellpapier, ich verwende zum Beispiel den Gerstaecker No. 3 Aquarellblock.
Weitere Materialien, die Sie benötigen, sind ein Wassergefäß und etwas Küchenrolle, um überschüssiges Wasser vom Papier aufzunehmen.